"Glaube ist, was neben elementaren Bedürfnissen übrig bleibt, wenn ich weglasse, was mich langweilt."
(Christoph Müller)
Anmerkungen:
Vielleicht wie eine vom Sand verschüttete Skulptur, die von fließendem Wasser teilweise befreit als Relief aus dem Bachbett herausragt.
Erläuterung: Glaube kann man ‚haben’. Dadurch ist es natürlich auch möglich, den Glauben zu verlieren, darum geht es hier aber nicht. Zum Vergleich: Philosophie und Kunst langweilen mich ebensowenig, die kann man aber nicht ‚haben‘. Philosophie existiert nur solange man (die Weisheit) liebt. „Philosophie ist … eine Tätigkeit.“ (Ludwig Wittgenstein) Und bei mir persönlich ist die Kunst ein bisschen Musik, die ich mache und teile, seltener konsumiere. Da man Philosophie und Kunst also nicht ‚haben‘ kann‚ können sie logischerweise auch nicht ‚übrig bleiben‘, wenn ich weglasse, was mich langweilt.
Was bleibt also übrig bei der Verwesentlichung durch das Weglassen? Ich denke, das ist sehr persönlich. (‚Falsch‘ oder ‚richtig‘ finde ich da wenig angesagt.) Bei mir ist es das Gefühl tiefer Verbundenheit mit etwas Abstrakten, das über mich hinaus geht.