Persönlicher Friedensappell
Durch Dialog zum Frieden beitragen - eine Einladung zur Beteiligung
Inhalt in Kürze
- Bezug zum aktuellen Krieg herstellen
- Bedeutung des Worts Interesse für den Dialog - Erläuterung
und Abgrenzung zu anderen Begriffen
- Wer kann mit wem einen Dialog führen?
- Appell, das Mögliche zu verfolgen
"Wir sind heute Morgen in einer anderen Welt aufgewacht", sagte
Annalena Baerbock am 24.02.22. Anders war, dass in naher Umgebung etwas in
dieser Offensichtlichkeit versucht wurde mit Gewalt durchzusetzen. Sprich:
Wir waren ernüchtert oder desillusioniert, dass Interessen ohne Gewalt
vetreten werden. Schauen wir uns an, wie Interessen alternativ vefolgt
werden könnten - ein paar Überlegungen zum Stichwort "Interesse":
- Das Wort "Interesse" sollte grundsätzlich positiv empfunden werden;
Interessensbekundungen sind Ich-Botschaften. Zur Veranschaulichung
eine Abgrenzung zu anderen Formen, sich zu äußern: Wunsch,
Begehrlichkeit, Erwartung, Forderung, Ansinnen, Behauptung,
Unterstellung, Schuldzuweisung...
- Es gibt keine guten und schlechten Interessen, sondern nur eigene
Interessen und Interessen anderer.
- Die Interessen des Gegners müssen bekannt sein.
- Wenn mir ein Interesse fremd ist, ist das u.U. "Geschmacksache" und
somit kein Grund, es als illegitim zu bezeichnen oder zu ignorieren.
- Wenn der Gegner seine Interessen für uns inakzeptabel formuliert,
ist es ein Versuch wert, alternative Formulierungen anzubieten und zu
fragen, ob die jeweilige Formulierung das Interesse treffend
beschreibt.
Derzeit fordern wir uns gegenseitig auf, inbrünstig in das
Lied einzustimmen, wie böse Putin ist. Der Dialog mit Russen wird derzeit
systematisch reduziert. Ich verstehe, wenn Menschen mit traumatischen
Erfahrungen keinen Dialog führen können. Ich verstehe auch, wenn
Konversationen abgebrochen werden, weil man (im Moment) nicht weiterkommt.
Ich verstehe auch, dass man den Dialog mit bestimmten Personen ablehnt.
Zweifelsohne gibt es neben russischen Regierenden und
Oppositionellen aber auch noch weitere Russen. Zitat Freifrau Marie von
Ebner-Eschenbach: "Man kann nicht allen helfen", sagt der Engherzige und
hilft keinem. Das könnte man auf den Dialog folgendermaßen übertragen:
"Mit dem kann man nicht reden" sagt der Moralist und redet mit keinem (der
eine andere Perspektive hat).
Mit der Kommunikation ist es wie mit dem Fußball: Tore
schießt nur, wer immer mal wieder probiert, zum Tor vorzudringen. Jeder
versuchte Dialog ist ein Stück Friedensarbeit.
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